Donnerstag, 18. August 2016

Ein Opfer, eine Spinne und eine Wespe...

Manch Drama lässt sich beim durchstreifen des Gartens betrachten, immer ein Zufall, der für einen Moment den Weg kreuzt.


Der Spätsommer bringt die Kreuzspinnen, jetzt im August sind sie noch recht klein, doch später werden sie zu recht großen Gesellen, die mit ihren Netzen alle möglichen und unmöglichen Reviere bespinnen.


Über meiner Kapuzinerkresse konnte ich in den letzten Tage beobachten, dass auch Spinnen nicht vor einem Diebstahl ihrer Beute gefeit sind. Eine Wespe griff sich das Opfer, welches eingesponnen seinem Schicksal ergeben war.

Und die Spinne musste sich aus sicherer Entfernung anschauen, wie ihre Abendmahlzeit im wahrsten Sinne Stück für Stück verschwand...

Dienstag, 9. August 2016

Gartenrundgang im Juli und Erfahrungen im Gemüseanbau

Einfach mal ein ausgiebiger Rundgang durch meine kleine Gartenvielfalt und ein paar Erfahrungen in Sachen Anbau.


Sonnenblume
Ich bin schon ein wenig stolz darauf, dass mindestens 75% meines Anbaus aus handgezogenem Saatgut stammt. Umso lieber streife ich durch dann im Sommer durch den Garten und erstaune jedes Mal aufs Neue darüber, wie kraftvoll die Natur ist.

Zuckermais "Rainbow Inka"


Spaghettikürbis
Insbesondere die Einjährigen, großen Pflanzen haben es mir angetan- Kürbisse in allen Variationen, ob zum Verzehr oder zur Zierde, Mais und natürlich die Sonnenblumen.

Zierkürbis
Zierkürbis
Zum Glück ist Platz für Kürbisse kein Thema, alle Zierkürbisse finden einen Ort im Wall und können sich dort breit machen, die Nutzkürbisse (Gurken, Zucchini, Speisekürbisse) kommen auf die Beete oder in den Kompost..

Zuckermais "Rainbow Inka"
Da entsteht in wenigen Wochen aus winzig kleinen Samen eine Pflanze, die an Größe und Kraft alles in den Schatten stellt.

Gelbe, runde Zucchini
Und dann gibt es noch die Besucher- durch den Wind, Vögel oder Insekten herangetragene Samen, die nur zu oft als potentielles Unkraut schon im Sproßalter dem Gärtner zum Opfer fallen.


Ein prachtvoller Malvenbusch, der sich seinen Platz selbst ausgesucht hat
Je mehr ich kennen lerne, desto vielfältiger wird mein Naturgarten. Die üppigen Malven mit ihrer langen Blütenpracht, hier und dort eine Nachtkerze oder ein Fingerhut. Und immer, wo der Platz es zulässt, lasse ich im Frühjahr ein paar Sonnenblumensamen fallen.

Auch die Kapuzinerkresse sät sich mittlerweile selbst aus
Der Borretsch vermehrt sich selbst und wird wohl auch von den Schnecken verschmäht. Bienen und Hummeln lieben ihn und in der relativ geringen Anzahl ist er für die Insekten auch nicht giftig (meinte ein Imker, der berichtete, dass es früher Borretsch Felder gab, welche dann für die Bienen wohl problematisch waren).

Die Papageienpflanze ist ein Bienenmagnet
Die Papageienpflanze lebt schon seit vielen Jahren hier und bildet leider weit verweigte Rhizome. Zum Glück kann man die Pflanze leicht erkennen und die Stängel bei Bedarf entfernen. Die Früchte ähneln einem grünen Wellensittich und die Blüten sind unter Insekten unfassbar begehrt. 

Ein paar Hibiskusbüsche locken ebenfalls viele Insekten an.
Zum festen Bestand gehören auch 5 Hibiskussträucher, auf dem Bild der prachtvollste. Hibiskuspflanzen sind pflegeleicht und blühen über ein paar Wochen in den unterschiedlichsten Farben.

Pollenhummel
Der Hibiskus ist eine attraktive Hummelpflanze und bisweilen kann man die Insekten dabei beobachten, wie sie über und über mit Pollen bedeckt sind.

Diese Stockrosen haben sich ihren Platz auch selbst ausgewählt
Leider ist in diesem Jahr durch den wechselhaften Sommer für einige Gemüsesorten ein schlechtes Jahr- die Gurken lassen jetzt bereits nach und meine Freilandtomaten sind alle von der Kraut- und Braunfäule befallen- trotz angeblich resistenter, alter Sorten.

Johannisbeertomate, sie werden nicht größer!
Einzig die Pflanzen "unter Dach" können noch etwas werden. Neugierig bin ich auf die Johannisbeertomaten. Man kann eigentlich nur im Eigenanbau in den Genuß kommen, da sie sich für den Handel überhaupt nicht eignen.

Klassische, alte Gurkensorte
A pro pos Gurken- ich habe zum ersten Mal die Zitronengurken ausprobiert und finde sie ziemlich witzig. Sie bilden kleine, runde, stachelige, gelbe Früchte, die aufgeschnitten wie Zitronenscheiben aussehen. Sie haben recht viele, weiche Kerne, die mich allerdings nicht stören und sind geschmacklich sehr aromatisch und lecker.

Eine Zitronengurke

Der Wein hängt so voll, dass ich das Gefühl habe, er will auf einmal nachholen, was er in den letzten Jahren nicht geschafft hat- sollte er dies im nächsten Jahr noch einmal vorhaben, dann werde ich aber voraussichtlich nur die schönsten Trauben hängen lassen um die Pflanze nicht zu sehr zu strapazieren.  In diesem Jahr kann ich noch nicht abschätzen, ob der falsche Mehltau noch zuschlägt, daher lasse ich sie hängen.

Weintrauben
Gespannt bin ich auf die Kalebassen- ein erster Versuch mit 2 Pflanzen, die es geschafft haben (eine dritte wurde von "jemandem" einfach am Jungstängel abgebissen).

Ranke der Kalebasse- immer wieder ein kleines Wunder
Wenn alles gut geht und die Trocknung der Früchte gelingt, dann plane ich daraus etwas zu bauen. Die hartschaligen Früchte eignen sich zur Lampenherstellung und können zu wasserfesten Gefäßen verarbeitet werden.

Blüte der Kalebasse
Die Pflanze selbst ist sehr hübsch. Sie ähnelt einer Kürbispflanze, ist aber im Wesen irgenwie viel zarter. Überhaupt ist sie sehr weich und überhaupt nicht pieksig oder stachelig.

Baby- Kalebasse
Und doch ist sie- ählich den Kürbissen- ein kraftvolles, hoch rankendes Gewächs, welches oberirdisch sehr viel Platz für sich beansprucht. Mit entsprechenden Rankhilfen fühlt sie sich daher sehr wohl. 

Sibirisches Herzgespann, Blüten
Das sibirische Herzgespann baue ich nun zum zweiten Mal an. Ich hoffe, dass ich diesmal einen Jahresvorrat ernten kann. Als Heilpflanze (Tee) soll es leicht gegen Bluthochdruck und so genannte "Frauenleiden" helfen (hrmpf- was ist da eigentlich das Gegenteil?). Gleichzeitig herzstärkend und entspannend hört es sich fast nach einem Wundermittel an.

Das Herzgespann blüht über viele Wochen
Ob es nun stimmt, oder nicht- Bienen und Hummeln sind auf jeden Fall sehr zahlreich an dieser Pflanze vertreten, sie ist anspruchslos und gedeit bei guter Düngung wundervoll. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ein Tee (1 TL. getrocknetes Kraut/ Tasse) zumindest so entspannend wirkt, dass ein kurzes Einnicken nicht ungewöhnlich ist- ein Beiname des Herzgespanns lautet vermutlich daher auch "Marihuanilla"= kleines Marihuana.

Paprika
Meine Paprika und Peperonis habe ich ja eigentlich viel zu spät ausgesät (Ende April). Sie stehen im Gewächshaus und alles ist gut. Die ersten Früchte sind mittlerweile ausgebidet und ich bin guter Hoffnung, dass eine Ernte zustande kommt.

Paprika
Sehr begeistert bin ich von der milden "Peperoni Lombardi" (Bild folgt in späterem Artikel). Wenn diese Sorte ein wenig reichhaltige Erde vorfindet, trägt sie auch bei uns im Freiland Unmengen an Früchten. Durch ihren milden Geschmack erinnert sie mehr an eine Paprika. Sie lässt sich grün und ausgereift rot ernten. Ich baue sie jetzt im zweiten Jahr an und bin sehr zufrieden.

Eisbergsalat
Zum ersten Mal habe ich Salat angepflanzt und ich bin erstaunt darüber, dass der Eisbergsalat sehr schöne Köpfe gebildet hat. Geschmacklich kann er ebenfalls überzeugen. Zugegeben, im Anbau mag ich Salatpflanzen nicht so gern- sie müssen intensiv gewaschen und ggf. von kleinen Insekten befreit werden. Dadurch sind sie natürlich in der Zubereitung aufwändiger als Treibhaussalat. Dafür überzeugen sie geschmacklich und das ist es dann wieder wert. Durch den Salat habe ich gelernt, dass ein Ohrenkneifer 2 Tage im Kühlschrank in einer Tüte mit dem Salat überleben kann- habe den kleinen Kerl dann wieder in den Sommer entlassen.

Lavendel im 4. Jahr
Mittlerweile haben sich auch einige stattliche Lavendelbüsche entwickelt. Neben einer alten Pflanze sind insgesamt noch 4 weitere dazu gekommen. Da es sich um unterschiedliche Sorten handelt, blühen sie zeitversetzt über den ganzen Sommer.
Teefenchel im zweiten Jahr
Der Teefenchel bildet erst im zweiten Jahr seine Samen aus. Das frische Kraut kann aber bereits im ersten Jahr zur Teezubereitung genutzt werden. Ich habe bereits die ersten Samen zum Trocknen aufgehangen und bin gespannt. Die filigranen Blätter erinnern an Dill, ebenso die Blüten. Es besteht die Gefahr der Kreuzung, da beide zur selben Pflanzenfamilie gehören.

Minze
Während erfahrene Gärtner die Minze mit viel Skepsis betrachten, liebe ich sie. Skepsis, weil die Minze zu den rhizombildenden Pflanzen gehört, d.h. sie breitet sich über weit verzweigte Wurzeln aus und lässt sich nicht an einem Platz halten. Dazu kommt, dass sie ihre eigenen Absonderungen nicht mag und in jedem Jahr mal eben so 30 cm bis einen Meter weiter wandert. Da sie bei mir an der Terrasse wachsen und zur anderen Seite durch den Rasen begrenzt werden, ist es mir egal, wo sie hingeht. Zwei Arten haben sich so im 3. Jahr schon selbst den Garaus gemacht, deshalb habe ich noch einmal eine Topfkultur begonnen.









Montag, 1. August 2016

Totenkopfschwärmer Raupe in NRW

Der Aufmerksamkeit meiner Nachbarin im Garten ist dieser Fund hier zu verdanken: Die ca. 10- 12 cm große Raupe des Totenkopfschwärmers, gesehen in Witten/ NRW. 


Ein so beeindruckendes Raupenexemplar hatten wir alle noch nicht gesehen. Bei der Recherche stellte sich dann heraus, dass es der- auch aus dem "Schweigen der Lämmer" bekannte- Totenkopfschwärmer ist. Und so etwas passiert, wenn die Hauptkamera ausnahmsweise nicht dabei ist. Aber besser eine Handy- Aufnahme als nichts.
Raupe des Totenkopfschwärmers

Der Totenkopfschwärmer ist ein Wanderfalter und daher in Deutschland nicht als gefährdet gelistet. Dennoch war es ein außergewöhnliches Erlebnis, eine so große Raupe in freier Wildbahn anzutreffen. Hoffentlich schafft sie den Weg zum Falter.
Leider ein völlig unscharfer Vergleich Raupe-Zeigefinger

Für weitergehende Informationen hier der direkte Link zu wikipedia, Stichwort Totenkopfschwärmer (externer Link).