Montag, 7. September 2015

Unglaublich: Wildbiene (Wollbiene) bewacht ihre Pflanze

Da sitze ich so auf meiner Terrasse und betrachte mein sibirische Herzgespann, ein ausgesprochen bienenfreundliches Gewächs, als mir ein Insekt auffällt, welches sich völlig ungewöhnlich verhält.


Diese Wildbiene, eine Wollbiene, bewacht förmlich die Pflanze und jeder, der dem Nektar zu nah kommt, wird angegriffen. Sie attakiert die anderen Tiere und verjagt sie über mehrere Meter.

"Alles meins"
Auf die eigene Art wird sich für wenige Sekunden draufgesetzt. Eine Recherche, unter anderem bei Wikipedia, ergab, dass männliche Wollbienen ein Revier haben, welches tatsächlich verteidigt wird und die Paarung nur kurze Zeit beansprucht.

Andere Bienenarten werden mit kurzen Anstupsern attackiert, diese suchen dann schnell das Weite und haben gar keine Chance, diesen plötzlichen Anflug zu parieren. Nicht wenige werden verfolgt und vertrieben. Nichts für schwache Nerven: Der Hinterleib der Wollbiene ist mit 5 Dornen bestückt, die die Flügel von Eindringlingen so massiv beschädigen können, dass diese flugunfähig werden. Nichtsdestotrotz wurde sie 2014 zum Insekt des Jahres gewählt.

Paarung
Tatsächlich kann man gut beobachten, welche Insekten als nächstes angegriffen werden. Auch fliegt die Wollbiene regelrechte Patroullien um das Herzgespann, um die Gegner aufzuspüren. 

In kurzen Verschnaufpausen gönnt sie sich einen Schluck Nektar, um sofort wieder ihre Route abzufliegen.

Paarung
Je länger ich diese abstruse Situation beobachte, desto klarer wird der Eindruck: Diese Wollbiene hat mein Herzgespann zu ihrem Eigentum erklärt und arbeitet mit endloser Geduld daran, es vor dem Feind zu beschützen.



Samstag, 5. September 2015

Plötzliches Hornissensterben im Nest

Dieses Hornissennest ist im Frühsommer leider aus unbekannten Gründen innerhalb weniger Stunden ausgestorben. 


Hornissennest im Vogelhaus
Die Jungtiere fanden bereits während des Schlüpfens den Tod, während einige der adulten Tiere verendet unter dem Nest vorzufinden waren.

Drei Tiere starben während des Schlüpfens
Meine Recherche bezüglich des plötzlichen Todes hat keine wirklich aufschlußreichen Erkenntnisse gebracht. Dafür bot sich dadurch für mich die Möglichkeit, dieses Nest abzulichten und so eine kleine Dokumentation festzuhalten.

Blick in das noch unbeschädigte Nest


Die Königin hielt das Vogelhaus meiner Nachbarn für einen super Nistplatz und baute aus einer Holz- Speichelmischung ein kleines, architektonisches Wunderwerk. Leider schaffte sie nur eine Lage Waben, aus denen wohl auch ein paar Hornissen erfolgreich geschlüpft sind. Doch dann erfolgte ein paar Tage lang kein Flug mehr zum Nest.

Stabil genug für Hornissen- und doch so dünn


Das Vogelhaus wurde geöffnet, und ca. 10- 20 tote Tiere waren am Boden. Der Versuch, das Nest unbeschadet zu entfernen war nicht erfolgreich- es handelt sich um eine so dünne "Pappmaschee"- Wand, die fest mit dem Vogelhaus verklebt wurde und sehr leicht einreißt.


Das Tier in der Mitte hält noch "Verschlußmaterial" fest

Die erste Wabe blieb unbeschädigt. Rätselhaft ist nach wie vor, warum es die jungen Hornissen mitten im Schlüpfprozess erwischt hat. War ein heftiger Kälteeinbruch dafür verantwortlich? Oder eine plötzliche (wohl sehr unwahrscheinliche und nicht durch den Menschen verursachte) Vergiftung/ Erkrankung des Nests? Ein Tier am Boden verstarb scheinbar während des Verschließen einer Wabe. Leider habe ich keine Antwort.

In jedem Fall handelt es sich bei Hornissen um emsige, nützliche und ausgesprochen begabte Nestbauer, die faszinierend und für den Menschen ungefährlich sind.