Jeder Gärtner kennt die liebe Not im Frühjahr: Ein warmer März schreit förmlich nach neuer Anzucht, das Gartenjahr kann losgehen und es wird ausgesät.
Und spätestens Ende März bis in den April dann die Ernüchterung, der Frühling beschert uns Nachtfröste im einstelligen Bereich.
Gurken und Kiwanos nach Nachtfrösten um -6°C |
Tomaten in der ersten Maiwoche nach Nachtfrösten um -6°C |
Da mein Gewächshaus mitten in meinem Kleingarten steht mag ich keine Stromleitung verlegen, also fällt der elektrische Frostwächter schon einmal raus. Gas möchte ich auch nicht haben, zumal der Garten ja nicht an mein Wohnhaus grenzt- im Falle eines unverhofften Zwischenfalls wäre ich nicht vor Ort. Grabkerzen sind mir ebenfalls zu riskant und von diesen kleinen, schwarzen Schläuchen verspreche ich mir aufgrund des geringen Durchmessers auch nicht viel.
Spannend, aber auch nicht ganz ohne Risiko fand ich:
Eine Art Biokraftwerk in klein, mittels Rasenschnitt oder Mist. Im Gewächshaus wird ein Loch gebuddelt und dort werden entweder Unmengen an Rasenschnitt eingepresst oder es wird mit Mist aufgefüllt. Zumindest soll die Erwärmung für einige Tage anhalten- jedoch berichteten auch einige, dass es zu einer Überhitzung und im schlimmsten Fall sogar zu einer Selbstentzündung kommen könnte. Das war mir dann auch zu krass.
Zu aufwändig, aber vielleicht irgendwann mal einen Versuch wert:
Das Gewächshaus im unteren Bereich mit Styropor und Luftpolsterfolie dämmen. Ich für meinen Teil bin allerdings schon froh, wenn ich alle sonstigen Herbstarbeiten zeitlich schaffe, daher kommt diese Möglichkeit (noch) nicht Frage.
Die Wasserkübel stehen im Winter links unten hintereinander im Haus (zur besseren Vorstellung) |
Durch die Inneneinrichtung in meinem Gewächshaus habe ich unter der Anzuchtplatte über die gesamte Länge von ca. 3 Metern genug Platz um mehrere Kübel mit einem Füllvolumen von jeweils ca. 50l Wasser unter zu stellen. Die Kübel habe ich mit Resten von meiner alten Teichfolie abgedeckt. So können keine Tiere hineinfallen und die schwarze Folie zieht Sonnenwärme an sobald diese verfügbar ist.Gleichzeitig habe ich im Frühsommer zumindest einen kleinen, zusätzlichen Wasservorrat, falls Niederschläge ausbleiben sollten.
Die Gurken habe ich in der ersten Maiwoche umgesetzt |
Für die Neuanzucht im März/ April ist diese Methode jedoch wunderbar geeignet. Die Witterung hier neigt dann eher zu einem unbeständigen Mix aus Sonne, Wolken und Schauern, wodurch tagsüber genug Wärme in die Kübel tritt. Diese hält im Haus dann die Temperatur über 0°C.
Die einzigen Pflanzen, die bei diesen Temperaturen bislang (Stand 08. Mai) nicht gekeimt haben, sind Chilies und Paprika- diese sollten jedoch prinzipiell früh und daheim vorgezogen werden.
Hier ist der blaue Kübel bepflanzt, dieser dient z.B. als Wärmespeicher. |
Sehr coole Idee, vielen Dank für den Tipp, das probiere ich doch dieses Jahr direkt mal aus. :-)
AntwortenLöschenGerne, ich habe es auch mal wieder jetzt gerade (November/ Dezember) versucht, aber das hat aufgrund des ständig wolkenverhangenen Himmels trotz der milden Tagestemperaturen nicht geklappt.
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